ODM wU14 - Berlin bleibt eine harte Nuss

… aber diese Nuss hat Risse bekommen.

Am Wochenende 29./30. Januar 2022 nahmen die Erfurter Mädels der U14 an den Ostdeutschen Meisterschaften in Berlin im Horst-Kober-Sportzentrum teil. Als Mitteldeutscher Meister des Mitteldeutschen Hockey Sportbetriebs (MHSB), den sie sich eine Woche zuvor zum wiederholten Male gesichert hatten (Spielbericht), spielten sie in der Gruppe B gemeinsam mit Chemnitz, die bei der Mitteldeutschen Meisterschaft Dritter geworden waren und zwei Berliner Mannschaften, die beim Berliner Hockeyverband (BHV) die Plätze zwei und drei belegt hatten. Dies waren der Berliner SC, noch bestens bekannt vom Qualifikationsspiel auf dem Feld im Sommer 2021 (Spielbericht) und der Berliner Club vom Prenzlauer Berg, Rotation Berlin.

In der Gruppe A spielten die Erst- und Viertplatzierten vom BHV, der Berliner HC und die Zehlendorfer Wespen, gegen den zweitplatzierten vom MHSB, den Tresenwalder SV. Der Vierte im Bunde, der Schweriner SC, hatte seine Teilnahme an dem Turnier kurzfristig absagen müssen. Zu dieser Gruppe kurz und knapp die Ergebnisse: Der Tresenwalder SV verlor leider gegen die beiden Berliner Mannschaften, kassierte gegen die Zehlendorfer Wespen eine 0:7 und gegen den Berliner HC eine 0:14 Niederlage. Die beiden Berliner Mannschaften trennten sich zu Gunsten vom Berliner HC 3:1.

Zur Gruppe B, in der der EHC mitspielt: Den Anfang machten der Berliner SC und Rotation Berlin. Der BSC gewann hier ganz knapp nach einem ausgeglichenen Spiel und anderthalb Minuten vor Schluss mit einem 3:2.

Dann standen sich die Mädels von Erfurt und Chemnitz gegenüber, wie schon bei der Mitteldeutschen Meisterschaft. Zuvor hatten sich die beiden Mannschaften gemeinsam warm gemacht. Auch bei diesem Spiel ließen die Erfurter Mädels nichts anbrennen. Man war von Anfang an konzentriert. Frühzeitig führte Erfurt 2:0. Durch weitere gute Kombinationen und Spielzüge baute Erfurt seinen Vorsprung bis zur Halbzeit auf 4:0 aus. In der zweiten Hälfte spielte Erfurt routiniert weiter und erhöhte auf den 8:0 Endstand. Man hinterließ bei den Berliner Mannschaften schon mal einen respektablen Eindruck. Immerhin war Erfurt mit diesem Sieg Tabellenführer der Gruppe B. Das nächste Spiel bestritten Chemnitz und Rotation. Man erwartete einen hohen Sieg von Rotation. Aber Chemnitz spielte sehr gut, zwar nur auf Abwehrarbeit aus und Konter abwartend, aber Rotation hatte so seine Mühe. So stand es zur Halbzeit nur 1:0 für Rotation. In der zweiten Hälfte schwanden die Kräfte von Chemnitz und Rotation erzielte weitere 4 Tore zum 5:0 Endstand.

Durch das bessere Torverhältnis von Erfurt, war Erfurt immer noch Tabellenführer, obwohl die eine Berliner Mannschaft (Rotation) schon zwei Spiele absolviert hatte. Das machte Hoffnung.

Beim vierten Spiel der Gruppe B standen sich jetzt der Favorit der Gruppe, der BSC und unsere Mädels aus Erfurt gegenüber. Es sollte spannend werden. Berlin legte gleich los und unsere Mädels hatten erst mal alle Hände voll zu tun. Aber durch ruhigen Aufbau und einer sehr guten Abwehr, auch bei Ecken, kam der BSC nicht zum Zuge. Somit stand es zur Halbzeit 0:0. Eine kleine Sensation. In der zweiten Hälfte stellte der Berliner Trainer seine Mädels taktisch um und erzielte damit auch das 0:1. Erfurt musste sich darauf erst mal einstellen, aber spielte gut mit. Auch Torchancen waren mehrere vorhanden. Durch eine Strafecke erhöhte der BSC auf 0:2. Aber bei diesem Ergebnis sollte es am Ende bleiben. Die Erfurter Mädels haben ein sehenswertes Hockey und dem BSC ordentlich Paroli geboten. Eine Berliner Nuss hat damit Risse bekommen. Das hatte sich der BSC sicher einfacher vorgestellt.

Gegen Chemnitz hatte der BSC weniger Mühe und gewann das Spiel ebenso 8:0. Jetzt war Erfurt Tabellenzweiter und ein Unentschieden gegen Rotation würde für die Finalrunde am nächsten Tag reichen. Es stand also ein Endspiel auf dem Programm.

Rotation war gewarnt. Schließlich hatten sie alle Spiel von Erfurt beobachten können und mussten feststellen, ein Durchmarsch wird das nicht. Die Erfurter Mädels wurden auch lautstark von den Chemnitzer Mädels unterstützt, die extra für dieses Spiel noch dageblieben waren.

Rotation machte von Anfang an mächtig Druck auf Erfurt, aber die EHC-Mädels hielten gut dagegen.  Kurze Zeit später erzielte Rotation jedoch im dritten Nachschuss das 1:0. Erfurt hielt weiter gut dagegen. Auch mehrere Strafecken von Rotation wurden nicht verwandelt. Der Halbzeitstand mit 0:1 ging so in Ordnung. In der zweiten Hälfte erwischte Erfurt den besseren Start und kam mehrmals gefährlich vor das Berliner Tor. Ein Konter von Berlin machte aber die super Arbeit von Erfurt mit dem 0:2 zu Nichte. Erfurt gab nicht auf, doch Berlin machte das 0:3. Jetzt kratzte Erfurt seine verbleibenden Reserven noch einmal zusammen und erzielte nach einer Ecke das 1:3. Die letzten 4 Minuten spielten sich nur noch auf Berliner Seite ab. Erfurt versuchte alles. Es blieb am Ende beim 1:3. Auch hier hat die zweite Berliner Nuss Risse bekommen.

Die Erfurter Mädels waren der Sensation sehr nahe. Durch knappe Ergebnisse zu Gunsten von Berlin, blieb diese Sensation jedoch verwehrt. Die Erfurter Mädels lieferten auf alle Fälle ihre besten Saisonspiele bei den Spielen gegen Berlin ab. Das nächste Mal wird die Nuss geknackt. Risse hat sie ja schon.

Am Abend gab es noch ein gemütliches Beisammensein und so mancher Ärger und Enttäuschung waren schnell verflogen.  Immerhin hatten die Mädels bestes Hockey geboten und hielten es bis zum letzten Spiel spannend. Es war eine tolle Erfahrung für die Mädels, bei so einem Event dabei zu sein.

Immerhin sind sie Fünfter in Ostdeutschland (nach vier Berliner Mannschaften) geworden.

 

Herzlichen Glückwunsch dazu!

 

 

Text und Bilder: Andreas Fischer