Ist Hallenhockey in Coronazeiten vertretbar?

Begrüßung
Motivation
Konzentration
Erwärmung unter Corona Bedingungen

Die, die gestern in Meerane zu Spielen antraten, hatten für sich diese Frage mit „Ja“ beantwortet. Und so wie der Spieltag organisiert war, hatte ich für mich auch kein schlechtes Gewissen. Die Veranstalter hatten die Zahl der Mitreisenden auf ein Minimum reduziert. Bereiche in der Halle waren klar zugewiesen und es galt ein FFP-2-Maskenpflicht. Insofern blieb in der Tat ein zusätzliches Risiko, die Begegnungen der Spielerinnen auf dem Feld, das ist Fakt. Doch klar ist auch, will man dies Risiko ausschließen, bleibt für diese Mädchen kein Raum für ihren Sport.

Ihren Sport konnten die Mädchen bei einer „reduzierten Hallenrunde“ (man spielt ausschließlich in einer Vierergruppe) endlich wieder nachkommen – in der Halle erstmals wieder nach fast zwei Jahren.

Vorweg, vieles war anders, jedoch hatten sie unendlich viel (Spiel-)Freude. Die Spiele waren reduziert auf das Wesentliche. Dadurch, dass nur wenige Mitreisende vor Ort waren und die dann noch einen FFP-2-Schaldämpfer im Gesicht hatten, herrschte in der Halle eine Geisterkulisse.

Gut, die Trainer hört man in der Regel auch sonst, jetzt konnte man aber auch mal die Interaktionen der Spielerinnen mitbekommen.

Anders, aber auch schön.

Den Spielen tat es keinen Abbruch. In der ersten Partie waren die Erfurterinnen noch etwas verhalten und man trat zudem gegen die wohl stärksten Mitbewerberinnen - die Spielerinnen aus Dresden - an.

Doch man konnte mit zunehmender Spieldauer sehen, wie die Mädchen selbstverständlicher in den Abläufen und damit sicherer im Spiel wurden. In dieser Partie kam es wegen der Stärke der Mitbewerberinnen vor allem auf den Kampfgeist an. Diese Tugend hatten die Erfurterinnen häufig gezeigt und haben sie nicht vergessen. Trotz zweimaligem Rückstand konnte jeweils ausgeglichen und ein guter Einstand nach der langen Hallenspielpause gezeigt werden.

Die Spiele gegen Meerane und Chemnitz wurden dominiert. Der Trainer nutze die Gelegenheit, um die Spielerinnen auch auf für sie ungewohnten Positionen spielen zu lassen. Den Mädchen machte dies augenscheinlich viel Freude. Die Variabilität wird allein dadurch belegt, dass die dreizehn Tore von fünf Spielerinnen erzielt wurden. Mehrmals huschte den Mädchen nach gelungenen Aktionen ein verschmitztes Lächeln über die Wangen und zur Halbzeit der Serie stehen die Erfurterinnen da, wo sie gerne stehen - auf Platz 1.  

Am 5. Februar 2022 dürfen die Mädchen in der verkürzten Hallenrunde hoffentlich nochmal gegen diese drei Teams antreten.

Ihr Ziel dürfte klar sein.

 

 

Text und Bilder: Ulrich Becher