Wir fahren nach Berlin!!!

Am vergangenen Wochenende reiste die weibliche u16 Mannschaft zur Endrunde nach Leipzig.

Allein der Austragungsort, die riesige Halle der Egidius-Braun Sportschule, in der drei Hockeyfelder parallel untergebracht werden können, stellte schon einen großen Kontrast zur Halle in Osternienburg dar. Dort fand der letzte Spieltag der Vorrunde statt.

Davon unbeeindruckt machte sich ein ansehnlicher Tross aus zwölf Spielerinnen, Betreuern, Trainern, Schiedsrichter und Fans auf, um sich mit den besten Mannschaften Mitteldeutschlands zu messen.

Als Sieger der Zwischenrunde B wartete als erster Gegner der Zweitplatzierte der anderen Zwischenrunde, der ATV Leipzig, auf die Mädels aus Thüringen. Der Gegner, der seine Spielerinnen aus Leipzig, Meerane und Chemnitz rekrutiert hatte, zeigte bereits in der Vor- und Zwischenrunde, dass er unbequem zu bespielen ist. Hochmotiviert und gut gelaunt nahmen sich unsere Mädels dieser Aufgabe an und erspielten sich auch die ein oder andere Chance. Während es dem EHC gelang, zwei seiner Chancen zu nutzen, konnten wir eine Ecke auf der Linie abfangen, was allerdings nicht regelkonform gelang und zu einem Siebenmeter führte. Die Erfurter Torfrau hatte bereits vor dem Spiel die Gegnerinnen gut studiert und konnte mit einer blitzschnellen Reaktion ihr Tor sauber halten. Der EHC konnte mit einer 2:0 Führung in die Halbzeit gehen. Die zweite Hälfte verlief dann dramatisch. In den ersten fünf Minuten musste der Gegner seinem aufwändigen Spiel Tribut zollen und man hatte das Gefühl das Spiel kontrollieren zu können. Es gab einige ungenutzte Chancen und schließlich eine Strafecke. Ein Ball wurde flach und hart in Richtung Tor geschlenzt, prallte aber derart unglücklich vom Schläger der herausstürmenden Verteidigerin ab, dass er eine andere Leipzigerin am Kopf traf und von dort ins Toraus sprang. Die Spielerin sank mit einer klaffenden Wunde zu Boden und musste minutenlang behandelt werden. Zum Glück blieb es wohl bei der Platzwunde und das Spiel konnte fortgesetzt werden. Der Vorfall hatte unsere Mädels und Trainer allerdings aus dem Konzept gebracht und die Gegnerinnen richtig wachgerüttelt. Den Leipzigerinnen gelang in der Folge zwar der Anschlusstreffer, das Team aus Thüringen konnte aber am Ende einen Zittersieg für sich verbuchen.

Im zweiten Halbfinale standen sich der Meisterschaftsfavorit aus Tresenwald und die Mannschaft aus Osternienburg gegenüber. In einem spannenden Spiel konnten sich überraschend die Sachsen-Anhaltinerinnen mit 3:2 durchsetzen.

Im Endspiel gab es dann ein Wiedersehen mit dem Team aus Osternienburg. Bereits in der Vor- und Zwischenrunde gelang es uns gegen diese Mädels ohne Gegentor zu gewinnen. Sicher kann man sagen, dass es ein Gegner ist, der uns ganz gut liegt. Das Endspiel war dann auch wenig dramatisch und es gelang, einen weitgehend ungefährdeten 5:0 Sieg einzufahren.

Damit gelang es den Mädchen in dieser Jahrgangskonstellation zum insgesamt 8. Mal den Titel des Mitteldeutschen Meisters zu erringen und sich für die ODM am 3. und 4. Februar zu qualifizieren.

Leider kann dann nicht auf einen vollen Kader zurückgegriffen werden, weil zeitgleich auch die Spielerinnen der U14, die diese Mannschaft extrem bereichert haben, eine Altersklasse tiefer um den Titel des Ostdeutschen Meistes spielen sollten. Es ist schade, dass der Verband seit Jahren nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen, indem die Altersklassen u14 und u18 an einem Wochenende und die u16 am nächsten ihre Meisterschaften austragen.

An den Hallenkapazitäten und an den Vorgaben des DHB kann es nicht liegen.

Nun ist es aber nicht zu ändern und alle freuen sich trotzdem auf eine weitere Erfahrung und hochklassigen Sport in Berlin.

 

 

Text und Bilder: Ulli Becher