Nix für schwache Nerven!

Für die wU16 des Erfurter HC stand am heutigen Sonntagmorgen dem 3. September 2023 ein Auswärtsspiel beim Tresenwalder HC an. Mit dem 7. Spieltag näherte man sich nicht nur weiter dem Saisonfinale an – nein, es stand die Partie Erster gegen Zweiten auf der Agenda. Beide Teams trennten vor dem Spiel nur ein Punkt – kurzum, man konnte einiges gewinnen aber auch viel Boden im Ringen um den Titel verlieren. Diese Ausgangslage war offensichtlich allen beteiligten Personen bewusst, weshalb sich ein Spiel der „kontrollierten Offensive“ entwickelte. Bitte nicht falsch verstehen – das war nicht langweilig – man merkte jedoch, dass man hüben und drüben dahingehend mit Bedacht spielte zunächst keinen Fehler zu machen. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich in der ersten Halbzeit keine zwingenden Abschlussgelegenheiten entwickelten. Die ohnehin schon vorhandene Spannung steigerte dies zusätzlich.

Offensichtlich entschlossen sich beide Teams in der zweiten Halbzeit etwas offensiver zu werden und es gab Vorstöße in beide Schusskreise. Zur Mitte der Halbzeit dann ein scharfer Pass auf eine im Schusskreis freistehende Erfurterin – sie trennten noch vier fünf Schritte von der Torfrau – sie traf eine Entscheidung – kein rums ich hau drauf, im letzten Moment verzögerte sie, ein kleiner Richtungswechsel und dann locker an der ausgetanzten Torfrau vorbei ins Tor. Die Freude war da, jedoch noch nichts gewonnen, schließlich waren noch gut 20 Minuten zu spielen. Und zack, da hatten sich die Spielerinnen des Tresenwalder HC mit unbedingtem Zug zum Tor in den Schusskreis gespielt und fast im Gegenzug das 1:1.

Das Spiel startete nun in seine Hochphase, jetzt drängten beide Teams auf den möglichen Siegtreffer. Ich meine, dass in dieser Phase der Erfurter HC zunehmend die Oberhand gewann. Folgerichtig ging es zügig an der linken Linie entlang nach vorne, erneut eine Erfurterin freigelaufen im Schusskreis – der scharfe Pass rein angenommen und erneute Führung für Erfurt. Gleich mahnten einige Spielerinnen trotz der 2:1 Führung ruhig zu bleiben, was in den folgenden Minuten nicht immer leicht war. Nach einem Verbalaustausch zwischen einer Erfurter Spielerin und einigen Zuschauern ging es für den Erfurter HC in Unterzahl weiter und die Hektik stieg, was zu einer weiteren Reduzierung der Erfurterinnen führte. Fünf Minuten auf der Uhr und das mit zwei Spielerinnen in Unterzahl. Offenbar setzte bei den verbliebenen Spielerinnen eine „jetzt-erst-recht-Stimmung“ ein. Die Hektik wich unbedingtem Einsatz. Die Spielerinnen des Tresenwalder HC vermochten es daher nicht mehr den erneuten Ausgleich zu erzielen. Groß war der Jubel, als die erlösende Schlusssirene ertönte. 

Das war heute kein Spiel für schwache Nerven, danke dafür. Jetzt heißt es für die Erfurterinnen: „Bleibt konzentriert!“. Heute habt ihr ein spannendes Spiel und eine gute Position gewonnen, jedoch sind jeweils noch neun Punkte von den beteiligten Teams zu holen. In diesem Sinne auf geht’s Erfurt, kommende Woche erwartet euch in Leipzig die Spielgemeinschaft SG Chemnitz/Motor Meerane/HCLG Leipzig.     

 

 

Text - Ulrich Becher; Bild – Lars Triebsees