Grün ist die Farbe der Hoffnung …

Pass, Pass, Tor.
Wo bleiben die Gegnerinnen?
Rasant Richtung Tor des ATV Leipzig
Nicht über diese Linie!
Die C-Mädchen des Erfurter HC - Feldsaison 2018

… und der Trikots der Spielerinnen des Erfurter HC. Habe ich vor zwei Wochen noch von der aufsteigenden Formkurve der C-Mädchen des Erfurter HC geschwärmt, kann man nach dem heutigen Doppelspieltag am Samstag dem 15.09.2018 auf dem heimischen Kauflanddach nun begründet hoffnungsvoll auf den Finalspieltag am kommenden Samstag in Freiberg blicken. Da dürfen sich die Erfurterinnen dann mit drei weiteren Mannschaften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen messen.

Doch jetzt erst noch mal zu heute. Nachdem die Erfurterinnen sich vor zwei Wochen den zweiten Tabellenplatz der Vorrundengruppe A erspielten, galt es diesen Tabellenplatz in den beiden letzten Spielen der Vorrunde zu verteidigen. Zunächst stand das Auftaktspiel gegen die Mädchen des ATV-Leipzig an. Die Mädchen gingen diese Aufgabe ruhig und konzentriert an und konnten von Beginn an klarstellen, dass sie diese drei wichtigen Punkte erspielen werden. Mit wunderbaren Kombinationen wurden Spielanteile gesichert und das Spiel in den Schusskreis des ATV Leipzig verlagert. Folgerichtig sprangen rasch Penaltys heraus, welche heute zumeist auch zu Torerfolgen führten. Aufgegeben haben die Leipzigerinnen nicht, waren jedoch permanent dem nahezu perfekten Kombinationsspiel der Erfurterinnen ausgesetzt, was zur Halbzeit 5:0 für die Mädchen des Erfurter HC bedeutete. In der zweiten Halbzeit sortierten sich die Leipzigerinnen neu und konnten ein wenig besser gegenhalten. Doch das eine mal, als es dann doch mal im Schusskreis der Erfurterinnen spannend wurde, war Verlass auf die Torhüterin, die zweimal erfolgreich den Ball am Überschreiten der Torlinie hindern konnte. So endete diese Partie letztlich 7:0 und die Tür zum Finalspieltag war ganz weit geöffnet. Da im Anschluss dieser Partie die Spielerinnen aus Köthen die Mädchen aus Jena mit 4:3 niederrangen, stand die Reihenfolge der drei Erstplatzierten fest – Köthen und Erfurt „Finalrunde“, da leider nur die beiden ersten dahin dürfen die Nachbarinnen aus Jena „Platzierungsrunde“.

Jetzt zur Abwechslung mal ein Perspektivwechsel und den Bericht aus Sicht der Torhüterin:

„Und dann begann das 2. Spiel auch schon - gegen Köthen, bisher unser Angstgegner in dieser Saison und schon qualifiziert für die Endrunde. Eine Minute nach Anpfiff fiel auch schon das erste Tor - für uns. Und dann zeigten wir, was uns Toralf, Florian und Goethe beigebracht hatten: die Abwehr (Clara, Anna und Neuzugang Carlota) hält die Bälle von mir fern, Carla bringt die Bälle scharf nach vorn und der Sturm kümmert sich um das Tore schießen. Innerhalb 4 Minuten 4 Tore mit gleicher Taktik: Carla auf Sophie, Sophie läuft über rechts und schießt den Ball scharf vor das gegnerische Tor, wo punktgenau Johanna steht und den Ball ins Tor katapultiert. Das gleiche funktionierte aber ebenso mit Leona und Greta. Keiner versucht alleine zu spielen, eine tolle Mannschaftsleistung!

Auch im Penaltyschießen haben wir dazugelernt, bis auf 2 landeten alle, wo sie hinsollten. Damit war die 10 voll. Doch leider bekamen wir eine halbe Minute vor Abpfiff noch einen Penalty, den ich leider reingelassen habe, aber nicht ohne Gegenwehr!

Wir waren zwar schon vor dem Spiel für die Endrunde qualifiziert, aber wir haben gezeigt: Wir müssen vor niemandem Angst haben, auch wenn man zuvor schonmal gegen diese Mannschaft verloren hat.“

Kurz hatte ich überlegt, ob der vorstehende Bericht aus taktischen Gründen unter Verschluss gehört und erst nach dem Finalspieltag veröffentlicht wird … doch mich dann entschieden, dass diese Informationen dem Halbfinalspielpartnerinnen nicht wirklich viel bringen. Ich selbst habe heute miterlebt, dass die Mädchen situativ entscheiden, ob sie über die rechte Seite, die linke Seite oder die Mitte gehen. Eine Lücke finden sie häufig und sind zudem im Passspiel zunehmend sicherer. Toll ist, dass verlorene Bälle fast immer wieder zurückerobert werden. Wenn man sich jetzt noch mal in Erinnerung ruft, dass es sich um Spielerinnen der Jahrgänge 2008 und 2009 handelt, muss man konstatieren, dass sie nahezu vollumfänglich ihr Potential abgerufen haben – bitte und wenn dann doch mal ein Fehlschlag passiert … sie sind doch keine Maschinen! (Keine Sorge, ich fange jetzt nicht an zu singen.) Für den Finalspieltag wünsche ich den Mädchen eine Form wie heute und bin sicher, dass die Trainer die Woche nutzen um weiter zu arbeiten. Doch nochmal, der Erfolg in der Vorrunde bedeutet schon jetzt, dass diese Feldsaison top war – was jetzt kommt, ist alles als Bonus zu betrachten und die anderen drei Mannschaften des Finalspieltages haben sich ebenfalls in den beiden Vorrundengruppen hervorragend geschlagen – doch hoffen dürfen alle Spielerinnen und die Farbe der Hoffnung ist Grün.

Text: Florentine S. & Ulrich Becher | Bilder: Ulrich Becher