Erfurter Herren verdoppeln ihre Tordifferenz in einem eher ungewöhnlichen Spiel

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Nach dem 6:1-Sieg gegen die Männer aus Niesky durften die Herren des EHC am Sonntag, den 18. September, ihr erstes Heimspiel der Saison 22/23 absolvieren.

Die Vorfreude war groß, bis die traurige Nachricht kam, dass Köthens Zweite wohl nicht genügend Spieler stellen könne und demnach um eine Verschiebung des Spiels bat. Jedoch folgte gerade, als sich alle an diese Tatsache gewöhnt hatten, die nächste überraschende Wendung: Köthen fährt doch am geplanten Datum (in jenem Fall war es morgen) zu uns – und zwar zu acht!

Und so begaben sich unsere Spieler am nächsten Tag entschlossen auf den Weg zum Platz, machten sich warm, spielten sich ein und fühlten sich bereit. Allerdings waren 15min vor Anpfiff nur zwei Nicht-Erfurter auf dem Kauflanddach zu finden, was für gewisses Unbehagen sorgte. Doch zum Glück erschien der Rest der Sachsen-Anhaltiner, darunter Ex-Mitspieler Henry Klinger sowie der 94-fache DDR-Nationalspieler Detlef Zwicker, (fast) geradeso pünktlich und das Spiel konnte mit einer kleinen Verzögerung beginnen.

Wie zu erwarten war, verfolgte Köthen in diesem Spiel aufgrund ihrer markanten Unterzahl eine defensiv orientierte Taktik und Erfurt versuchte, den Ball laufen zu lassen. Da sich immer wieder kleine Fehler ins Passspiel des EHCs einschlichen, dauerte es jedoch eine ganze Weile bis per Volley von Michael Döller endlich das erste Tor fiel. Man dachte, jetzt wäre der Damm gebrochen, allerdings erwies sich das zweite Viertel für die Gastgeber als Durststrecke und tatsächlich waren es die Gäste, die Sekunden vor der Halbzeitpause, durch eine Unaufmerksamkeit unserer Abwehrkette finanziert, die größte Chance dieser Spielphase hatten. Es hätte wohl unentschieden zur Pause gestanden, wenn der Stürmer schneller abgeschlossen hätte, denn während seiner Ausholbewegung war die Spielzeit abgelaufen.

Die zweite Halbzeit sollte wie auch in Niesky deutlich torreicher werden als die erste. Beinahe wäre Nils Bergling zum Erlöser Erfurts geworden, allerdings vollführte Köthens Torwart eine unglaubliche Parade, die im Endeffekt umsonst war, denn die Kugel rollte perfekt zu Christian Balles, der mit strammem Schuss das 2:0 erzielte. Wenig später setzte sich Tom Peppermüller stark über die linke Seite durch und holte zu einer knallharten argentinischen Rückhand aus, welche Youngster Lorenz Maulhardt noch entscheidend abfälschte, sodass die heimischen Zuschauer zum dritten Mal jubeln konnten.

In der Schlussphase des Spiels waren die Kräfte der Auswärtsmannschaft so gut wie aufgebraucht, wodurch die bespielbaren Räume für die Erfurter umso größer wurden. Wirklich hochkarätige Chancen entwickelten sich daraus aber nicht – sei es wegen unzureichender Passqualität oder suboptimaler Entscheidungskompetenz. Da es Erfurt nicht gelang, selber Tore zu schießen, bedurfte es Hilfe vom Gegner, welche kam, als der sonst so überragende Torhüter der Schwarzgelben nach einer unübersichtlichen Kreisszene den Ball mit der Rückseite seines Schlägers im eigenen Tor bugsierte. Den Schlusspunkt der Partie setzte erneut Lorenz Maulhardt, der bei einem halbhohen Schlag von Nils Bergling gekonnt den Schläger reinhielt und somit das 5:0 bescherte.

Die Stimmung der Erfurter nach den 60 Minuten war nicht wirklich so wie üblicherweise, wenn man gerade zum zweiten Mal hintereinander mit fünf Toren Unterschied gewonnen hat. Dies lag daran, dass man, mit allem Respekt vor dem Gegner, in dreifacher Überzahl gespielt hat und ein etwas deutlicherer Sieg durchaus erhofft wurde. Es gilt, nun mit einem Lächeln geradeaus zu schauen, zumal beispielsweise unsere Außenverteidiger Jonathan Göring und Jan Kasper einen grundsoliden Job leisteten und unser Torwart Eric Vogler sich im Endeffekt keinem einzigen Torschuss in den Weg stellen musste. Am 18. Oktober können wir uns bestimmt wieder über Treffer der beiden Torjäger Martin Balles und Johannes Reimann freuen, wenn wir hoffentlich gegen Dresden die Vorrunde mit drei Siegen aus drei Spielen beenden.

 

 

Benedikt Holzknecht